Der rechtliche Sieg der Pokémon Company: 15 Millionen US-Dollar im Fall einer Urheberrechtsverletzung zugesprochen
Ein chinesisches Gericht hat in einem schwerwiegenden Urheberrechtsverletzungsfall zugunsten von The Pokémon Company entschieden. Das Unternehmen verteidigte sein geistiges Eigentum erfolgreich gegen mehrere chinesische Unternehmen, die ein Spiel entwickelten, das der Pokémon-Franchise sehr ähnelte. Das Gericht sprach The Pokémon Company Schadensersatz in Höhe von 15 Millionen US-Dollar zu.
Der Fall gegen „Pokémon Monster Reissue“
Die im Dezember 2021 eingereichte Klage richtete sich gegen die Entwickler von „Pokémon Monster Reissue“, einem 2015 veröffentlichten mobilen Rollenspiel. Die Charaktere, Kreaturen und Kernspielmechaniken des Spiels wiesen auffällige Ähnlichkeiten mit der Pokémon-Serie auf, was zu Vorwürfen führte eklatantes Plagiat. The Pokémon Company räumte zwar die Existenz anderer Spiele zum Fangen von Monstern ein, argumentierte jedoch, dass „Pokémon Monster Reissue“ über die Inspiration hinausging und Schlüsselelemente seiner Franchise direkt kopierte.
Zu den vorgelegten Beweisen gehörten das Symbol des Spiels mit Pikachu-Motiven direkt aus der Pokémon Yellow-Box sowie Werbematerialien, auf denen Charaktere wie Ash Ketchum, Pikachu und andere prominent abgebildet waren. Gameplay-Aufnahmen enthüllten außerdem zahlreiche bekannte Pokémon und Charaktere, darunter Rosa aus Pokémon Black and White 2.
Eine Abfindung in Höhe von mehreren Millionen Dollar
Die ursprüngliche Forderung von The Pokémon Company im September 2022 belief sich auf 72,5 Millionen US-Dollar, einschließlich einer öffentlichen Entschuldigung und der Einstellung der Entwicklung und des Vertriebs des Spiels. Auch wenn im endgültigen Urteil eine geringere Summe zugesprochen wurde, stellt die Einigung in Höhe von 15 Millionen US-Dollar dennoch einen beachtlichen Sieg dar und dient als starke Abschreckung gegen künftige Urheberrechtsverletzungen. Berichten zufolge haben drei der sechs beteiligten Unternehmen Berufung eingelegt.
Schutz geistigen Eigentums: Eine Unternehmenserklärung
Laut einer von GameBiz übersetzten Erklärung bekräftigte The Pokémon Company sein Engagement für den Schutz seines geistigen Eigentums, um sicherzustellen, dass Fans auf der ganzen Welt weiterhin Pokémon-Inhalte ohne Unterbrechung genießen können.
Der Ansatz der Pokémon Company bei Fanprojekten
Das Unternehmen wurde zuvor kritisiert, weil es gegen von Fans erstellte Projekte vorging. Der frühere Chief Legal Officer Don McGowan stellte jedoch in einem Interview mit Aftermath im März klar, dass das Unternehmen im Allgemeinen nur dann eingreift, wenn Projekte erhebliche Zugkraft oder Finanzierung erhalten, was durch Berichterstattung in der Presse oder direkte Entdeckung bestätigt wird. Er stellte fest, dass die Rechtsabteilung des Unternehmens nicht aktiv nach Fanprojekten sucht, die geschlossen werden sollen.
McGowans Aussage unterstreicht einen differenzierten Ansatz, der zwischen geringfügigen Fankreationen und groß angelegten Urheberrechtsverletzungen unterscheidet. Während einige kleinere Projekte Deaktivierungsmitteilungen erhalten haben, liegt der Schwerpunkt weiterhin auf dem Schutz des zentralen geistigen Eigentums der Pokémon-Franchise.